2013 ist schon wieder Geschichte und es wieder kurz Zeit zurückzublicken. Kulturpolitisch gibt es leider mehr Verschlechterung als Besserung zu verzeichnen. In vielen Städten fehlt mittlerweile das klare Bekenntnis zur Kultur. In Zeiten, wo das Geld knapp ist, müssen sicherlich alle Abteilungen ein bisschen sparen. Doch die Abschaffung, die vielerorts droht, sind keine Sparmaßnahmen sondern gravierende Fehler. Man muss leider gespannt sein, was 2014 der Kurs weiter verläuft.
43 Theatertermine habe ich 2013 besucht, "kleinere" Konzerte nicht mitgezählt - ein neuer Rekord für mich. Auffallend für mich war, dass die szenische Qualität etwas abgenommen hat. Viele gute, durchschnittliche Arbeiten gab es zu sehen, doch wirkliche starke Regie-Arbeiten gab es selten. Aus Dortmund sind mir auf der einen Seite L'elisir d'amore und Le nozze di figaro positiv in Erinnerung geblieben - beide übrigens auch musikalisch. Auf der anderen Seite war am gleichen Ort die Inszenierung des Trovatore ein totaler Reinfall. In Bielefeld fand ich den Eugen Onegin sehr überzeugend. Am Theater Münster erlebte ich eine spannende Salome und die wohl unterhaltsamste Inszenierung des Jahres, Die Zauberflöte, die von Kobie van Rensburg in die Welt der Sterne verlegt wurde. Das wohl ambitionierteste und gleichzeitig auch erfolgreichste Projekt des Jahres hat die Universität Utrecht vorgelegt, die das Rheingold auf dem Schiff den Rhein hinaufschickte.
Musikalisch gesehen hatten es die konzertanten Aufführungen in sich. Natürlich haben die den Vorteil, sich ganz auf die Musik konzentrieren zu können. Doch sowohl der Parsifal in Dortmund, der Holländer in Hannover als auch die Silvester-Fledermaus in Köln waren hervorragend besetzte Aufführungen. Der Fidelio in Bonn war ein intensives Ereignis - vor allem Dank der Kammerphilharmonie Bremen unter Paavo Järvi. Doch die beste konzertante Aufführung vollbrachte wohl Rene Jacobs mit dem Freiburger Barockorchester und einem durchgehend hervorragend besetzten Ensemble: Le nozze di figaro als Sternstunde des Jahres 2013. Unter den szenischen Aufführungen war in Dortmund der Don Carlos sehr gut besetzt und großartig dirigiert vom neuen GMD.
Unter den Kino-Übertragungen aus London, Paris und New York war der Eugen Onegin in London wohl das beste, was man auf der Leinwand sehen und hören konnte. Aus der Met konnte man auch gute Aufführungen bewundern: Falstaff, Rigoletto und ein seltenes Werk: Die Nase!
In diesem Sinne wünsche ich all meinen Lesern ein erfolgreiches, gesundes und vor allem musikalisches Jahr 2014.
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