Montag, 12. Mai 2014

Live in HD - La Cenerentola - 10.05.2014



Samstagabend war der Saisonabschluss der Live-Übertragungen und ich kann ehrlich sagen, dass ich mich auf keine der Übertragungen mehr gefreut habe, wie auf die Cenerentola. Alle Partien waren mit „Lieblingssängern“ besetzt und die Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
 Leider fehlt es mir etwas an Zeit einen ausführlichen Bericht zu verfassen. Daher sammel ich hier meine kurzen Eindrücke. Die Produktion von Cesare Lievi ist ja vermutlich bekannt durch die DVD bei der Deutschen Grammophon, die die Live-Übertragung von 2009 veröffentlicht hat. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass die Einstudierung in diesem Jahr etwas liebevoller und ausführlicher gelungen war. Das Ensemble agierte in der letzten Aufführung der Serie voller Elan und Spielfreude. Patricia Risley und Rachelle Durkin waren als Clorinda und Tisbe zwei „Rampensäue“ par excellence und füllten auch gesanglich ihre kleinen aber schweren Rollen mehr als ordentlich aus. Besonders gefreut hatte ich mich auf die drei tiefen Männerstimmen: Luca Pisaroni hat sich seit seinem Alidoro auf der Naxos-Einspielung erheblich weiter entwickelt und lieferte seine große La del Ciel hervorragend ab. Pietro Spagnoli trug als Dandini richtig schön dick auf und hatte dafür auch die nötigen stimmlichen Mittel parat. An seiner Seite – wie so oft in letzter Zeit - stand Alessandro Corbelli und das merkte man sofort im Zusammenspiel. Corbelli war als Magnifico nach wie vor in Höchstform und wuselte sich plappernd durch die Partie.
Juan Diego Florez erreichte nach wie vor beindruckende Höhen und spielte auch etwas freier als sonst. Allerdings klangen die Höhen – es mag auch an der Mittagszeit in New York gelegen haben – etwas erzwungener als sonst. Dennoch: Auch seine Leistung war beeindruckend, wenngleich Joyce DiDonato in ihrem letzten Cenerentola-Auftritt deutlich machte, was der Opernwelt verloren geht. So herzlich, so warm, so entwaffnend natürlich und lies gleichzeitig technisch nichts anbrennen. Ihrer Entscheidung, diese Rolle nun ruhen zu lassen, muss man aber großen Respekt zollen.
Fabio Luisi dirigierte seine erste Cenerentola-Serie. In der Ouvertüre überraschte er noch mit großer Dynamik, dann verlegte er sich nach und nach immer mehr auf das sichere Begleiten und ließ manche Gelegenheit aus, der Partitur noch mehr an Verve und Feinheiten zu entlocken. Aber das Spiel des Orchesters war tadellos. Insgesamt ein sehr schöner Saison-Abschluss.

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