Samstagabend war der Saisonabschluss der Live-Übertragungen
und ich kann ehrlich sagen, dass ich mich auf keine der Übertragungen mehr
gefreut habe, wie auf die Cenerentola. Alle Partien waren mit „Lieblingssängern“
besetzt und die Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
Leider fehlt es mir etwas an Zeit einen ausführlichen
Bericht zu verfassen. Daher sammel ich hier meine kurzen Eindrücke. Die
Produktion von
Cesare Lievi ist ja vermutlich bekannt durch die DVD bei der Deutschen
Grammophon, die die Live-Übertragung von 2009 veröffentlicht hat. Insgesamt
hatte ich das Gefühl, dass die Einstudierung in diesem Jahr etwas liebevoller
und ausführlicher gelungen war. Das Ensemble agierte in der letzten Aufführung
der Serie voller Elan und Spielfreude.
Patricia Risley und Rachelle Durkin
waren als Clorinda und Tisbe zwei „Rampensäue“ par excellence und füllten auch gesanglich
ihre kleinen aber schweren Rollen mehr als ordentlich aus. Besonders gefreut
hatte ich mich auf die drei tiefen Männerstimmen:
Luca Pisaroni hat sich seit
seinem Alidoro auf der Naxos-Einspielung erheblich weiter entwickelt und
lieferte seine große La del Ciel hervorragend ab.
Pietro Spagnoli trug als
Dandini richtig schön dick auf und hatte dafür auch die nötigen stimmlichen
Mittel parat. An seiner Seite – wie so oft in letzter Zeit - stand
Alessandro
Corbelli und das merkte man sofort im Zusammenspiel. Corbelli war als Magnifico
nach wie vor in Höchstform und wuselte sich plappernd durch die Partie.
Juan Diego Florez erreichte nach wie vor beindruckende Höhen
und spielte auch etwas freier als sonst. Allerdings klangen die Höhen – es mag
auch an der Mittagszeit in New York gelegen haben – etwas erzwungener als
sonst. Dennoch: Auch seine Leistung war beeindruckend, wenngleich Joyce DiDonato in ihrem letzten Cenerentola-Auftritt
deutlich machte, was der Opernwelt verloren geht. So herzlich, so warm, so entwaffnend
natürlich und lies gleichzeitig technisch nichts anbrennen. Ihrer Entscheidung,
diese Rolle nun ruhen zu lassen, muss man aber großen Respekt zollen.
Fabio Luisi dirigierte seine erste Cenerentola-Serie. In der
Ouvertüre überraschte er noch mit großer Dynamik, dann verlegte er sich nach
und nach immer mehr auf das sichere Begleiten und ließ manche Gelegenheit aus,
der Partitur noch mehr an Verve und Feinheiten zu entlocken. Aber das Spiel des
Orchesters war tadellos. Insgesamt ein sehr schöner Saison-Abschluss.
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